Es ist Mord! In allen Ehren!

Ehrenmord (ca. 35 Minuten)

Es geht um Zwangsverheiratung, Vergewaltigung in der Ehe und um „Männerehre”, die angeblich durch Mord an Mädchen und Frauen wieder hergestellt werden kann.

Es war einmal eine Prinzessin...

Im Zentrum steht die Lebensgeschichte von Hanife Gashi, Autorin von „Mein Schmerz trägt deinen Namen”. Die 16jährige Tochter wurde vom eigenen Vater in der Nähe von Tübingen ermordet, weil der Freund des Mädchens nicht albanisch genug war.

Ehrenmorde werden verübt, wenn sich ein Mann oder eine Familie in ihrer Ehre verletzt fühlt. Hat das Mädchen oder Frau die Familienehre beschmutzt, kann sie selbst die Ehre nicht wieder reinigen. Nur ihr Tod kann das. - Erstochen, erschossen, mit Benzin übergossen und angezündet, als Haushaltsunfall getarnt - jedes Jahr werden weltweit tausende von Frauen und Mädchen im Namen der Familienehre ermordet. Vom Vater, Bruder oder Ehemann.

In patriarchalen Gesellschaften gibt es eine Gehorsamspflicht der Frau, die sich u.a. auf das Verlassen des Hauses sowie auf den Gehorsam im sexuellen Bereich bezieht. Außerdem steht dem Mann unter vielen anderen „Rechten” ein Züchtigungsrecht zu: „Diejenigen aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie.” (Koran Sure 4,34)
Dies und noch mehr wird unter Tradition subsumiert.

Kommentare & Artikel

„Die Wirklichkeit der Freiheit
... Dorothea Walter ist allein auf der Bühne, sie bewegt sich zwischen zwei Identitäten – der Schattenwurf des Täters wird ins Licht gestellt, indem sie ihn vom Opfer aus zeichnet und erscheinen lässt. Von der Darstellung her gesehen geradezu eine karmische Perspektive. Mit einer unglaublichen Präsenz des Innehaltens stellt Dorothea Walter die Aktivität des Passiven her. Wortwörtlich: ein Passionsweg. ...
... Letztlich sind wir in der Islamfrage wahrhaftig konfrontiert mit uns selbst. Wie halten wir’s mit Menschenrecht und Religion? Gibt es noch politische Mündigkeit und vor allem politischen Willen in der verdrossenen Gesellschaft des Westens? Das wird eine Frage von Sein oder Nichtsein der Freiheit in Zukunft.”
von Ute Hallaschka in Anthroposophie im Dialog 04|07 info3

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