Alles im Universum ist Bewegung und alles ist Bewusstsein, jedes Ding, Materie, einfach alles
„So ist unser Körper unendliche Weite. Er ist unbegrenzte Weisheit, tiefer Frieden und unerschöpfliche Freude. Das Mentale beruhigt sich und wir sind unmittelbar in der offenen Weite.
Der unbegrenzte Raum – die Leere - ist wesentlicher Bestandteil unseres Körpers.Erfahren wir die Räumlichkeit unseres Körpers, berühren wir unmittelbar den unendlichen kosmischen Raum. Normalerweise befinden wir uns jedoch mehr oder weniger im Zustand der Kontraktion – physisch und mental.
Tandava ist ein unmittelbarer – körperlicher – Weg in die offene Weite, den unendlichen Raum.
Im Tantrismus nimmt die Frau einen königlichen Platz ein. Man betrachtet ihre Gegenwart, ihren Mut, ihre Sensibilität, Kraft und Unterweisungen als wesentlich. Ein Mann, der neben einer Frau meditiert, öffnet sich dieser sphärischen Sensibilität viel schneller, die ohne die Frau für immer ein Rätsel bliebe.
Und warum wird dieser so einfache Weg zurück zum Körper nicht gelehrt? Weil er die Macht verunmöglicht.“Zitiert aus Werken von Daniel Odier
Wir können jederzeit Zugang zum Göttlichen finden,
wenn wir den intimen Duft einer Frau,
den Duft der Welt einatmenYogini Lalita Devi
Tandava ist ein äußerst langsamer und freier Tanz und vollzieht sich in drei Stufen:
Auf der ersten Stufe richtet man das Gewahrsein in den Körperraum, man entspannt in die Räumlichkeit, die Ganzheit des Körpers hinein.
Der Mund ist leicht geöffnet, die Zunge liegt entspannt im Mund.
Der Atem baut sich auf als eine Atemwelle, die in der Höhe des Schambeins beginnt und aufsteigend den Kopf erreicht. Dieser wird dann in die Atemwelle einbezogen und mitbewegt. Becken und Kopf sind jetzt durch diese Atembewegung verbunden.
Nach und nach lässt sich der Körper so absichtslos wie möglich, in eine extrem langsame Bewegung hineingleiten, die Gliedmaßen werden vom Atem in eine sphärische Entfaltung angehoben.
In einer zweiten Phase lässt die Praktizierende/der Praktizierende die Arme sich in den Raum hinaus bewegen, die Wirbelsäule ist dabei besonders geschmeidig, die Achseln sind leicht geöffnet, die Zunge ist entspannt, der Damm offen, der Atem frei. Die Schulterblätter öffnen sich wie Flügel und geben dem Körper, der oft nach vorne gezogen ist, das Gleichgewicht. Dieses Yoga stellt man sich üblicherweise nackt vor, schwebend am nachtblauen Himmel.
In der dritten Phase erhebt sich die Praktizierende/der Praktizierende und lässt ihren ganzen Körper den Tanz im Raum ausdrücken. Diese Bewegung ähnelt einer Art vollkommen freiem Tai-Chi, jedoch ohne festgelegte Bewegungen.
Man hat einen breiten Stand, die Knie sind etwas gebeugt, die Fußsohlen verschmelzen mit dem Boden. Nun kann man in extremer Langsamkeit und einer Art Absichtslosigkeit, mit dem ganzen Körper und den Armen in den Raum strömen, sich hingeben, mit dem Raum ein Liebesspiel beginnen und sich mit dem Raum vereinigen.
Wir ruhen währenddessen vollkommen im Gewahrsein.